Dienstag, 13. Dezember 2011

Gut ist anders...


Vor zwei Woche fuhr ich spontan mit einer Freundin nach Frankfurt. Sie hätte ja soviel von Primark gehört und wolle dort unbedingt mal shoppen gehen. In Kombination mit einem Besuch bei meinem Bruder, welcher in der Nähe wohnt, stimmte ich zu.

Schon im Einkaufszentrum fielen mir die vielen jungen Mädels auf, die einem mit überdimensionalen Primark-Tüten entgegen kamen. Ich staunte nicht schlecht, als ich dann vor der Filiale stand und den Ansturm an Menschen beobachtete, der über die Klamotten herfiel, als gäbe es kein Morgen mehr.

Am Eingang konnte man sich eine große Tragetasche nehmen und als ich mich so umblickte, schien es eine gute Idee zu sein, denn die Devise lautet hier: Alles rein, was dir auf dem ersten Blick gefällt, aussortieren kannst du später immer noch!
Durch die Lautsprecher wurde regelmäßig daran erinnert, sich nicht auf den Verkaufsflächen umzuziehen und vom Umtausch Gebrauch zu machen. Mehrmals wurde ich von Security und Verkäuferinnen ermahnt, wenn ich kurz inne hielt und einen Blick in meinen Korb warf, ob ich den Rammsch, den ich mir in all dem Gewusel schnell gegriffen hatte um ihn mir in einer ruhigen Ecke anschauen zu können, denn auch wirklich haben wollte. Langsam fühlte ich mich wie eines der billigen Longsleeve Shirts, die nichtssagend in meinem Korb lagen: Ein Massenprodukt von vielen. Freundlichkeit wurde hier nicht gebraucht – die Leute scheinen ja dennoch zu kommen.

Nachdem ich mir für 10 Euro eine kleine Reisetasche für eben diese Art von Wochenendtrips kaufte und diese zusammen mit einer Tüte voll 2 Euro Strumpfhosen Richtung Ausgang trug, wurde ich beim Verlassen des Geschäfts erneut von der Security aufgehalten und gefragt, ob ich die Tasche denn auch bezahlt hätte…

Auf die Qualität, die dort verkauft wird möchte ich in diesem Fall gar nicht weiter eingehen, denn diese ist den Preisen angemessen schlecht. Über die Strumpfhosen habe ich mich einen Moment geärgert, da sie mir trotz Größe M zu klein sind (werden da in Irland Kobolde als Fittingmodels angeheuert oder was?!) aber unter einer Shorts getragen, kann man da vielleicht noch etwas Schadensbegrenzung ausüben.

Als ich abends bei meinem Bruder ankam, erzählte mir seine Frau, dass sie Primark aus London kennt und sie damals das Gerücht aufschnappte, die Kleidung wäre von Insassen dortiger Gefängnisse gefertigt  und sie hätte sich damit die erste Silbe Pri (=prison) hergeleitet.

Würde zumindest erklären, warum ich in keinen der Kleidungsstücke, in denen ich nachgeschaut habe, ein „Made in…“ Schildchen entdeckt habe…

Mein wohl erstes und letztes Mal bei Primark...

2 Kommentare:

  1. Weisst du was ich richtig lächerlich finde? Dass man sich die Klamotten nicht einmal anHALTEN darf! Ich stand mal im Primark Gelsenkirchen vor einem Spiegel und wollte nur gucken, wie die Farbe zu meinem Teint war und da kamen die schon zu mir gerannt und meinten ich solle das bitte unterlassen. WIESO? Wozu gibt es die Spiegel dann?

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  2. Ja, so ähnliche Situationen hatte ich dort ja auch die ganze Zeit. Einmal kurz vor dem Spiegel gestellt, schon gabs Ärger. Is ja nich so dass ich mir die Sachen übergezogen oder irgendwas ausgezogen hätte... Denke denen es geht es darum dass du die Sachen möglichste ohne Anprobieren einfach kaufst und schnell wieder den Laden verlässt... kein Wunder also, dass die Retouren Schlange mindestens genauso lang war, wie die an den Kassen...

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